Quallen-Alarm auf Formentera
Quallen-Alarm auf Formentera und Lanzarote
Das ist keine gute Nachricht für Balearen-Urlauber: An Stränden der kleinsten Baleareninsel Formentera im Bereich des Migjorn-Strands warnen Behörden aktuell vor der „Portugiesischen Galeere“, einer hochgiftigen Quallenart. Auf der Ferieninsel kommt es erstmals seit fünf Jahren wieder zum Auftreten dieser Quallen. Zeitgleich gilt auch eine Warnung für die Kanareninsel Lanzarote, vor allem für die Gebiete bei Caleta de Famara sowie für das gegenüberliegende Eiland La Graciosa. Zudem war zuletzt San Pedro de Alcantara an der Costa del Sol von der „Portugiesischen Galeere“ betroffen. Eine Berührung mit den Quallen ist nicht nur im Wasser, sondern auch am Strand für Menschen überaus gefährlich.
Am 10. April 2018 wurden vier lebende Exemplare in der Bucht von Es Torrent von San José/Ibiza von einer Gruppe Windsurfer entdeckt. Einen Tag zuvor hatte man bereits mindestens vier Exemplare am Strand von Migjorn (Süd-Küste) von Formentera gesichtet. Am 13. April wurde erstmalig ein Strand (Ses Salines) auf Ibiza wegen diverser Portugiesischer Galeeren für Schwimmer gesperrt. Erneuter Alarm wurde nach dem Fund von ca. 50 Portugiesischer Galeeren am Strand von Migjorn auf Formentera gegeben.
Die „Portugiesische Galeere“ findet sich in erster Linie im Pazifik, aber auch vor den Kanaren und vor Portugal. Sie ist zudem in der Karibik verbreitet, z. B. vor der Küste Kubas. 1975 waren große Schwärme auch vor der niederländischen Küste anzutreffen.
Das auf Krisenwarnungen spezialisierte Unternehmen A3M aus Tübingen hat die aktuelle Situation auf Formentera und Lanzarote zum Anlass genommen und die vergangenen drei Jahre auf ähnliche Plagen an Badestränden weltweit analysiert. Das Ergebnis: Weltweit kommen für Badende wirklich gefährliche Situationen an Badestränden äußerst selten vor.
Für die Kanaren gaben die Behörden im vergangenen Sommer eine Warnung vor einer Algenblüte heraus – darunter etwa für den beliebten Strand von Teresitas nördlich der Stadt Santa Cruz auf Teneriffa. Abgesehen davon verzeichnete A3M kein Ereignis dieser Art in den letzten 36 Monaten für den Archipel im Atlantik.
Auch im restlichen Europa stellten Algen und Mikro-Organismen im Zeitraum seit April 2015 sehr selten eine Bedrohung dar. In Polen gab es im Sommer 2015 Algenteppiche an den Ostseestränden. In den Niederlanden sorgten im gleichen Sommer sogenannte Meeresleuchttierchen, eine Art von Mikroorganismen, für Warnungen an der Nordseeküste. Auch diese können Hautirritationen bei Badenden auslösen.
Einige Ereignisse verzeichnete A3M für Strände in Thailand. Im Oktober 2016 starb eine deutsche Touristin an den Folgen einer Berührung mit einer Würfelqualle am Strand von Lamai auf der Ferieninsel Koh Samui. Warnungen gab es zudem im September 2016 in einem Nationalpark in der Nähe von Phuket wegen des Auftretens der „Portugiesischen Galeere“.
Weiter südlich, am thailändischen Samila Strand, sorgte im Februar 2018 ebenfalls die „Portugiesische Galeere“ für Quallen-Alarm. Im Januar dieses Jahres trat die gefährliche Quallenart zudem an Stränden des Südsee-Staats Guam im Pazifik auf.
Auf dem fünften Kontinent gab es im Dezember 2016 eine Warnung vor den sogenannten Irukandji-Quallen auf Fraser Island, vor der Küste des australischen Bundesstaates Queensland. Nicht zuletzt verzeichnete A3M einige Quallen-Warnungen in Neuseeland. Diese betrafen jedoch weniger die Meeresstrände, sondern mehr Flüsse, Seen und Lagunen, so dass die Gefahr für Badende im Ozean eine untergeordnete Rolle spielte.
Das auf Krisenwarnungen für Geschäftsreisende spezialisierte Unternehmen A3M liefert laufend Updates zu möglichen Gefahren jeglicher Art an führende deutsche Reiseveranstalter wie TUI, Thomas Cook, Dertour und FTI. Seit Kurzem bietet das Unternehmen zudem eine mobile App – Global Monitoring – über die Stores für iPhones und Android-Geräte an.